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PÖMA-Highspeed Anbaugrader AG225 

PÖMA-Highspeed Anbaugrader AG225 Duplex mit JCB – Fastrac im ersten Einsatz. Neuprofilierung einer alten Panzerstraße in Thüringen. Anfahrt über die Autobahn mit 80 km/h. Mit der Leistung der Gerätekombination ist der Unternehmer sehr zufrieden – 1.500 m in 3 Stunden Arbeitszeit.

Wolfgang Pötzsch
Februar 2021

Richtige Profilierung und nachhaltige Pflege von Forstwegen

In Deutschland steckt in den staatlichen, kommunalen und privaten Forstwegen ein riesiges Vermögen. Dieses Volksvermögen wird häufig nicht richtig gepflegt und damit nicht bewahrt. Viele Generationen von Verantwortlichen in den Forstbetrieben und in den Kommunen haben kontinuierlich das Wegenetz mit hohem Aufwand ausgebaut. Kapital wurde in Lohnkosten und vor allem in Wegebaumaterial investiert. Diese Summen gehen bundesweit in die hunderte von Millionen DM bzw. Euro.

Ein schleichender Substanzverlust

Infolge überstarker Belastungen durch die Holzabfuhr, aber auch durch schnellen PKW-Verkehr, werden die Wege extrem belastet. Es entstehen tiefe Fahrspuren, hohe Mittelrücken und hohe Bankette. Ein immer stärker ins Gewicht fallendes Problem sind die Starkregen und die damit verbundenen Erosionsschäden. Das wertvolle Material wird abgeschwemmt und ist in der Regel für immer verloren. Diese Mengen lassen sich empirisch ermitteln. Jedem Wegebesitzer würden die Augen aufgehen, wenn er sich einmal die Mühe machen würde, diese Mengen für seinen Verantwortungsbereich zu ermitteln. Ein weiteres damit verbundenes Problem ist die verstärkte Wasserableitung über die Fahrspuren direkt in die Vorfluter, wodurch die Hochwassergefahr nicht unerheblich erhöht wird.

Was ist zu tun?

Die angesprochenen Probleme lassen sich nur durch eine systematische und vor allem nachhaltige Wegepflege lösen. Auf dem Markt werden seit einigen Jahren eine Reihe von Lösungen mit entsprechenden Spezialgeräten - zum Teil mit erheblichem Werbeaufwand - angeboten. Da gibt es die Lehrmeinung, man müsse die Wegepflege mit Einfachgeräten 4 bis 6-mal jährlich wiederholen. Hierbei wird das zur Seite gedrückte Schottermaterial bzw. Splitt in mehreren Arbeitsgängen zurück in den Wegekörper geschoben, die beidseitigen Bankette bleiben dabei unberührt und das sich darunter liegende Körnergemisch wird nicht genutzt, Verdrückungen im Wegekörper werden nicht beseitigt. Das nun lose auf dem Wegekörper liegende Gemisch kann leicht beim nächsten Starkregen abgeschwemmt werden. Besonders kritisch sind Geräte zu sehen, die in einem Durchgang den Weg in voller Breite bearbeiten. Der sich auf dem Weg befindende Schmutz und Humusreste verbleiben auf dem Weg und führen dauerhaft zur Verschlammung. Bei Nässe entstehen bei der LKW-Befahrung gefährliche Rutschprobleme. Eine wirtschaftliche und effiziente Lösung kann das nicht sein, wird aber trotzdem auf tausenden Kilometern praktiziert. Die effektivere Lösung mit geeignetere Gradertechnik und anschließender Verdichtung wird seit vielen Jahren angeboten und von zahlreichen Waldbesitzern – oft mithilfe von leistungsstarken Unternehmern - sehr erfolgreich praktiziert. Die Einsparungen sind messbar und an den ständig gut befahrbaren Wegen auch für jedermann sichtbar.

Welches ist nun das richtige Wegeprofil?

In jüngster Zeit wird vor allem das Dachprofil - möglichst in einem Durchgang - propagiert. Das heißt, in der Mitte spitz und seitlich abfallend. Der Nachteil zeigt sich sofort bei der nächsten Holzabfuhr. Die nicht vermeidbaren Fahrspuren führen schnell zu einer Erhöhung des Mittelrückens und eine schnelle Nacharbeit ist erforderlich. Diese Mehrkosten lassen sich durch die Ausformung eines Uhrglasprofils mit beidseitig abfallendem Bankett vermeiden. Allerdings ist dafür der Einsatz eines schweren Anbaugraders mit gut geführten Stützrädern erforderlich. Mit einem in der Tiefe und Neigung exakt einstellbarem Graderschild werden Verunreinigungen und die entstandene Grasnarbe vom Weg geräumt. Dann wird im nächsten Arbeitsgang der Mittelrücken gebrochen. Falls die Wegeoberfläche bereits mit Schlaglöchern versehen ist, sollte die Deckschicht in der Tiefe kontrolliert aufgerissen werden, danach von beiden Seiten Material zur Mitte geschoben und im letzten Arbeitsgang dort geglättet werden. Vorhandene Verdrückungen ,Unebenheiten und Schlaglöcher werden dabei ausgeglichen. Auch diese Arbeit ist mit einem PS-starken Traktor in Verbindung mit einem Profi-Anbaugrader auszuführen. Optional kann mithilfe einer Abziehleiste eine zusätzliche Glättung und Verdichtung erfolgen. Die bessere Verdichtung wird hier natürlich mit Plattenverdichtern oder mit Anbauvibrationswalzen erreicht. Dieses Verfahren ist infolge der wesentlich längeren Standfestigkeit und durch erhebliche Materialeinsparungen mit Abstand am wirtschaftlichsten. Eine jährliche Pflegemaßnahme ist so in der Regel ausreichend.

Wann ist gebrochenes Wegebaumaterial aus dem Steinbruch erforderlich?

Bei jeder grundhaften Erneuerung wird in der Regel in den Ausschreibungen neues Material vorgesehen. Die Frage ist aber, ist das wirklich unumgänglich und ist dieses Verfahren die wirtschaftlichste Variante von möglichen Alternativen. Tatsache ist, dass das Material den größten Teil der Investition verschlingt. Vorrangig sollte die richtige Profilierung des gesamten Wegenetzes sein, auch wenn nicht immer das bestmögliche Wegematerial dafür zur Verfügung steht. Nur damit kann der schleichende Substanzverlust reduziert werden.

Wie könnte die Alternative aussehen?

Bei genauer Betrachtung, kann man fast immer feststellen, dass im Bankettbereich und im Mittelrücken noch sehr viel brauchbares Wegebaumaterial vorhanden ist. Man sollte versuchen, dieses Material aufzuarbeiten. Die Schlüsselmaschine Anbausteinbrecher oder auch Wegefräse genannt, ermöglicht hier eine überzeugende Lösung. Allerdings muss diese Maschine bestimmte Eigenschaften besitzen. Vor allem darf das aufzufräsende Material nicht pulverisiert werden. Zum anderen muss die Frästiefe über nachlaufende Stützräder oder Walze hydraulisch vom Fahrer einstellbar sein, es darf nur die Deckschicht und nicht die Packlage aufgefräst werden. Hinter der Fräswalze muss ein genügend großer Freiraum sein, damit mit der abschließenden Abziehleiste gleichzeitig eine Nivellierung erfolgen kann. Bei Verwendung einer Profimaschine werden nicht nur übergroße Steine gebrochen, sondern gleichzeitig die ideale Sieblinie der entstehenden Mischung erzeugt. Geringe Humusbestandteile werden eingemischt und wirken als Bindemittel. Das hier beschriebene Verfahren hat sich in zahlreichen Projekten, sowohl in der Forstwirtschaft als auch auf landwirtschaftlichen Wegen, bestens bewährt. Die erforderlichen Traktoren in den Größen 150 – 200 PS sind mittlerweile überall verfügbar.

Die verantwortliche Betriebsleitung steht immer vor der Entscheidung, ist es wirtschaftlich vertretbar, die sehr begrenzten Mittel für den Wegebau in den Grundausbau von einigen wenigen Kilometern mit hohem Materialeinsatz zu investieren oder verwendet man diese Mittel vielleicht doch besser für eine intelligente Wegepflege ohne teuren Materialeinsatz, um so das gesamte Wegenetz in Ordnung zu halten. Es sollten Voraussetzungen geschaffen werden, dass kleine Schäden an den Wegen sofort mit örtlich zur Verfügung stehenden Geräten beseitigt werden können, um damit größere Schäden in der Folge zu vermeiden. Kleine Schäden sind vor allem die bei der Holzernte entstehenden Verunreinigungen und unvermeidbaren Verdrückungen. Der erste Schritt wäre, sich von neutralen Experten beraten zu lassen, um dann in Zusammenarbeit mit örtlichen Unternehmern oder auch in Eigenregie die richtige Lösung zu finden.

Rückwege mit tiefen Fahrspuren

...werden oft vernachlässigt. In den tiefen Fahrspuren ist häufig keine Grasnarbe mehr sichtbar. Dadurch wird bei Starkregen der Wasserabfluss in Richtung Vorfluter stark begünstigt. Auch hier kann man mit den örtlich verfügbaren richtigen Maschinen leicht gravierende Schäden beseitigen. Danach wird sich schnell wieder eine geschlossene Grasnarbe bilden. Diese Grasnarbe ist dann die Voraussetzung dafür, dass das Regenwasser versickert und dem Baumbestand zur Verfügung steht. Außerdem ist später die Befahrbarkeit wieder gegeben.

Gute Wege sind nicht zuletzt ein gutes Aushängeschild für jeden Forstbetrieb und erwecken auch Sympathien bei den Bürgern.

Wolfgang Pötzsch
Juni 2020

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